Bio- und Demeter Weine

 

Biologisch-organischer Weinbau (Bio)

Im biologischen Anbau wird auf chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger verzichtet. Im Interesse der Konsumenten stehen sowohl die umweltschonende Produktion als auch die Lebensmittelqualität.

Biologischer Pflanzenbau verzichtet auf chemisch-synthetisch hergestellte Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Das bringt Vorteile für die Umwelt und die Qualität der Produkte. Biobäuerinnen und Biobauern versorgen ihre Pflanzen mit organischen Düngern wie Mist, Kompost, Gülle oder Gründüngungen. Ergänzend kann bei Bedarf sogenannter Sackdünger eingesetzt werden. Dieser ist in der Betriebsmittelliste aufgeführt und enthält organisches Material wie Horn- oder Federmehl. Ein aktiver, lebendiger Boden ist für den Biolandbau deshalb ganz zentral.

© Bio Suisse/FiBL, 2017

Beim Anbau von Wein reichen diese vorbeugenden Massnahmen allein meist nicht aus und die Biobauern müssen häufig auch sogenannt direkte Massnahmen anwenden. So setzen sie beispielsweise gezielt Nützlinge im Gewächshaus ein oder behandeln mit Schadschmetterlingen befallene Pflanzen mit spezifischen Bakterien und Viren. Gegen Schadinsekten wirken auch verschiedene pflanzliche Extrakte sowie Öle und Seifen. Vor Pilzkrankheiten schützen Schwefel-, Kupfer- sowie Tonerdepräparate und Pflanzenextrakte. Pflanzenbehandlungsmittel, die im Bioanbau eingesetzt werden dürfen, sind in einer jährlich aktualisierten Betriebsmittelliste des FiBL aufgeführt. 

Ein Problem im Bereich des biologischen Pflanzenschutzes ist der Einsatz von Kupfer. Kupfer ist auf der einen Seite für die Pflanzen ein lebensnotwendiges Spurenelement, das auch natürlicherweise im Boden vorkommt. Gleichzeitig reichert es sich als Schwermetall im Boden an und kann mit zunehmender Menge auf gewisse Organismen toxisch wirken. Weil jedoch bis heute keine Alternativen mit einer vergleichbaren Wirkung zur Verfügung stehen, ist im Weinanbau ein streng limitierter Einsatz erlaubt (maximal 4 kg/ha/Jahr). Wo möglich, werden Kupferersatzprodukte wie Tonerden, Schwefel, Backpulver und ähnliche Wirkstoffe eingesetzt.

Zunehmend werden auch sogenannte PIWI-Sorten angebaut, die widerstandsfähig gegen Pilze sind, z.B. Regent, Solaris, Cabernet Jura oder Birstaler Muskat.

Quelle: Aföldi, Nowack, Biowissen, Bio Suisse/FiBL, 2017

 

Biologisch-dynamischer Weinbau (Demeter)

Qualität entsteht bei Demeter in der Hinwendung zur Natur. Das hat sich herumgesprochen: Weinkritiker*innen loben die komplexen biodynamischen Weine, Seminare zu biodynamischen Themen sind gefragt, immer mehr Winzer*innen entscheiden sich für den biodynamischen Anbau.

Wer nach Demeter-Richtlinien arbeitet, übertrifft die Anforderungen an den Bioweinbau um einiges: Damit ist nicht nur der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger verbunden, sondern auch die Berücksichtigung der ökologischen Vielfalt im Rebberg und die qualitative Arbeit mit den Reben. Dazu kommt der Einsatz der biodynamischen Präparate.

Aktuell sind rund 60 Schweizer Weingüter Demeter-zertifiziert, weltweit gibt es mehr als 700 Demeter-Weingüter. Mit biodynamischen Massnahmen fördern die Winzerinnen und Winzer die Qualität ihrer Weine. Es entstehen charaktervolle Weine, die an Wettbewerben und bei Kennern überzeugen.

Auch für die Arbeit im Keller gelten strenge Richtlinien. So wenig Technik, Hilfsstoffe und Zusätze wie möglich auf allen Stufen des Prozesses sollen die vorhandene Qualität der biodynamischen Trauben erhalten.

Quelle: https://demeter.ch/demeter-produkte-2/wein